Jellybean und dann...

By Kattrin

33 Wochen und 5 Tage

Nach einer schlaflosen Nacht konnte ich heute morgen zum ersten Mal loslassen und die ganze Anspannung rausheulen. All die Fragen und Unsicherheiten und Aengste sind hochgekommen. Jetzt sind sie raus, was sie nicht wegmacht, aber irgendwie akzeptabel. Etwas festes, mit dem man umgehen muss.

Vor einer Woche habe ich ueber drei Ecken eine Doula kennengelernt, die mir ihre Dienste fuer eine Spende angeboten hat. Bisher hatten wir nur telefoniert und wollten uns naechste Woche treffen. Ich habe ihr gestern eine Nachricht hinterlassen, ueberzeugt, dass es nun'vorbei' ist. Heute hat sie mich zurueckgerufen und mir ganz viel Vertrauen widergegeben. Darin, dass ich eine Geburt haben kann, genauso wie ich es mir vorgestellt hatte, selbst wenn die aeusseren Umstaende anders sind. Es wird vielleicht schwieriger sein, zu entspannen und alles andere und alle anderen auszublenden, aber es ist moeglich. Und ausserdem, meinte sie, sieht sie keinen Grund, warum sie nicht trotzdem meine Doula sein koennte, wenn ich das noch wollte. Vorausgesetzt, dass ich heute Nacht nicht das Baby bekomme, wird sie mich morgen anrufen, und einen Besuch verabreden, so dass wir uns persoenlich kennenlernen koennen. Daumen druecken fuer einen weiteren Tag!

Was auch immer klarer wird, ist das Vieles von den jeweiligen Aerzten abhaengig ist, die gerade Dienst haben. Die, die mich heute morgen gesehen hat, wuerde mich auf alle Faelle hier behalten, egal wie lane es dauert, hat aber eingestanden, dass andere Aerzte mich unter Umstaenden auch nach Hause gehen lassen wuerden und ich muesste fuer zwei Untersuchungen pro Woche herkommen. Meine Lieblingshebamme der Station (so schoen bodenstaendig, freundlich, hilf- und auskunftsbereit) dachte, sie koennten mich heute nach Hause schicken, da ich kein Wasser mehr verloren habe und es sogar entweder falscher Alarm gewesen sein koennte, oder, dass nur die auessere Membran der Fruchtblase geplatzt ist, und die wieder mit der inneren zusammengewachsen ist. Leider hatte ich jedoch leichte Unterleibskraempfe, was bei Fruehchen Wehen bedeutet, Und die gehen oftmals schnell in richtige ueber. Anders als bei Normalgeburten, wo diese Kraempfe Tage andauern koennen und dann langsam in Wehen mit langen Pausen uebergehen und dann in richtige. Kurz gesagt, Fruehchengeburten sind kuerzer. Wenigsten etwas! Nee, ein paar Wochen extra waeren schon schoen.

Jake hat heute fuer seine Schwester gearbeitet, Wein bei der Easter Show verkauft. Fiel im schwer sich zu entscheiden, zu gehen. Aber wir brauchen jetzt jeden Pfennig (krankschreiben gibt's hier nicht, ich bin jetzt 4 Wochen extra auf unbezahltem Urlaub) und vor allem denke ich, dass es gut ist, dass er sich auf etwas Anderes konzentrieren muss und so zwangsweise abgelenkt wird. Er war die letzten Tage wirklich fantastisch, von Frueh bis Spaet hier, Verbreiter positiver Gedanken, Entertainer, Bringer von 'Sachen'. Unglaublich fuersorglich, unterstuetzend und lieb.
Susie, Jake's mum war heute den ganzen Nachmittag hier und hat mich gemalt. Sie will einfach nur gerne in der Naehe sein. Wenn es ihr schon so geht, weiss ich, wie wichtig es fuer euch in Deutschland ist, dass ich dieses Tagebuch schreibe.

Und zu Guter Letzt zum Photo: Der grosse Strauss kam am ersten Tag von meiner Arbeit, zusammen mit der Karte, das sie mir und dem Baby alles Gute wuenschen, die GBCA family. Hat mich sehr gefreut. Die Rosen sind aus dem Garten von Jake's Eltern und Furby ist der Gluecksbringer, den meine Hebamme von ihrer Tochter weitergereicht hat. Hat bisher sehr gute Dienste geleistet. Da koennen wir nicht klagen ;) Weiter so!


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